Wie wird aus der Traube aromatischer Wein?
Am Anfang steht die Weinlese, in der die reifen Trauben geerntet und von nicht reifen Früchten getrennt werden. Anschließend geht es zur Zerkleinerung, die durch moderne Maschinen direkt mit dem Auspressen verbunden wird. Während spanischer Wein auf kleinen Weingütern heute noch teilmechanisch hergestellt wird, bedienen sich große Weingüter der innovativen Technik und können so eine gleich bleibende Qualität beim Wein gewährleisten. Nach der Zerkleinerung steht die Saftabscheidung im Vordergrund. In diesem Prozess werden die Kerne, Fruchtstücken und Haut vom Saft getrennt, wodurch die eigentliche Grundlage für den Wein entsteht. Je nach Sorte und gewünschtem Aroma kann die Saftabscheidung zwischen 12 und 24 Stunden dauern, bleiben die festen Bestandteile der Traube zur Intensivierung des Aromas noch einige Zeit im Saft liegen. Bisher handelt es sich noch um eine trübe Flüssigkeit, die keine Ähnlichkeit mit einem klaren und durchsichtigen Weinaufweist. Die Mostbehandlung sorgt zum Beispiel dafür, dass spanischer Wein an Trübheit verliert und durch einen erhöhten Gehalt an Stickstoff geklärt wird.
Grundprozesse unterscheiden sich bei der Weinherstellung nicht
In der Herstellung von Wein nimmt die Fermentation einen wichtigen Bereich ein. Nicht nur spanischer Wein, sondern jeder erlesene Rot- oder Weißwein muss mit genauer Kenntnis zur Gärung fermentiert werden. Während der Fermentation wird auch der spätere Säuregehalt im Wein bestimmt, wodurch sich je nach Rebsorte verschiedene Verfahren und zusätzliche Maßnahmen etabliert haben. Ganz wichtig ist, dass der Wein keinesfalls Kontakt mit Sauerstoff hat und in einem fest verschlossenen Behälter, bei edlen Weinen bevorzugt einem Fass, fermentiert wird. Der erste Abstich wird nach frühestens einer, in der Regel nach zwei Wochen vorgenommen. Nun zeigt sich, wie lange der Wein noch lagern und seine vollständige Reife entwickeln muss. Während spanischer Wein aufgrund der warmen Region ohne eine herbeigeführte Malolaktische Fermentation erfolgt, muss diese zum Erhalt der Aromen in kälteren Regionen durch Wärmedampf erzeugt werden. Nach Beendigung des Gärungsprozesses wird der Wein geklärt, geschönt und gefiltert. Für die Klärung wird zum Beispiel auf Kühlung gesetzt, da eine kühle Temperatur das Wachstum von Hefezellen mindert und die Kohlendioxid-Bildung eingeschränkt wird.
Anschließend kommt es zur abschließenden Filterung, bei der Wein vom Weinstein befreit wird und so nicht mehr eintrüben kann. Nach diesem letzten Schritt wird der Wein in Flaschen gefüllt, luftdicht verschlossen und muss an einem kühlen und dunklen, vor Sonnenlicht und Temperaturschwankungen geschützten Ort am besten in liegender Position aufbewahrt werden.